Spielbericht Kronstorf - Neuhofen
Viel vorgenommen hat man sich für das Antreten bei Liganeuling Kronstorf. Nichts ging davon bei perfekten äußeren Bedingungen auf dem etwas holprigen Geläuf der Anlage des Aufsteigers auf. Defensiv hatte man der geradlinigen Spielweise des Gegners nichts entgegen zu setzen. Offensiv war das Bemühen um Spielkultur anzumerken. Zu viele Ungenauigkeiten und zu wenig Ruhe zerstörten aber meist die Versuche, die alles andere als sattelfeste Formation der Gastgeber auseinander zu nehmen. Das Duell zwischen einer schwachen und einer sich katastrophal präsentierenden Defensivreihe endete 5:3 für den Außenseiter.
Neben Abwehrboss Markus Hermes fehlt dieses Mal auch Kapitän Christoph Kubicka in der Startelf. Beide setzen sich angeschlagen auf die Bank. Ohne die beiden Stützen funktioniert vor allem in der Anfangsphase erneut wenig bis nichts. Kronstorf spielt mit klarer, wenn auch recht eindimensionaler Spielanlage. Auf Aufbau wird verzichtet. Ballgewinne sollen schnellstmöglich in hohem Bogen über die Abwehr katapultiert werden. Zwei Flügelspieler, zwei Zehner und vor allem der schnelle Torjäger Patrick Niederhuber marschieren auf diese Kugel, wenn nicht gleich im ersten, dann im zweiten Schwung. Gegen die zu oft übertölpelte Innenverteidigung der Neuhofener reicht oft schon ein schnöder Befreiungsschlag, um den viel zu flinken Niederhuber ins 1 gegen 1 mit Stefan Oberleitner zu schicken. In den ersten Minuten können Stefan und der zurückeilende Thomas Berhuber noch den Verlusttreffer vereiteln. Nach einer Viertelstunde ist es dann aber soweit. Vor der letzten Abwehrreihe fehlt der Zugriff. Ein Offensivspieler darf mit Blickrichtung Tor Ballbesitz genießen und spielt einen idealen Lochpass. Der querlaufende Niederhuber trifft alleine vor dem Tor eiskalt. Fünf Minuten später folgt sein zweiter Streich, als er eine Hereingabe nach feiner Aktion über links über die Linie bugsiert. Wie schon gegen St. Florian 1b und Traun ist Neuhofen also rasch mit 2:0 im Hintertreffen.
Obwohl man defensiv völlig schwimmt, gelingt so mancher guter Spielzug nach vorne. Schon vor dem ersten Gegentreffer kommt man zu einer guten Torchance. Dies wiederholt sich recht regelmäßig. Vor allem nach Standards erzeugt man ein ums andere Mal Torgefahr. Die eingesetzten Mittel im Spielaufbau sind trotz einiger recht ansprechender Einschussgelegenheiten aber meist untauglich. Viel zu hektisch wird der Pass nach vorne gesucht. Auch wenn die großen Lücken in der Formation der Hausherren verlockend erscheinen, hätte Ballzirkulation und Geduld gut getan – offensiv wie defensiv. Die Unruhe macht sich in unnötigen bis falschen Pässen sowie technischen Fehlern bemerkbar. Diese Ballverluste sind gegen eine Umschaltmannschaft natürlich weiteres Gift, vor allem wenn man defensiv individuell unterlegen ist. Im Laufe der ersten Halbzeit verlagert sich das Spielgeschehen jedoch zusehends in die Hälfte der Kronstorfer. Und kurz vor der Pause gelingt auch der verdiente Anschlusstreffer. Thomas Bachmair lässt auf links einige Gegenspieler per fantastischem Pendelball stehen. Sein Ball zur Mitte führt zu einem scharfen Abschluss Simon Kollnbergers und einem abseitsverdächtigen Rompos-Abstaubertor.
Zur Pause wirft sich Kubi in die Schlacht. Die Aufholjagd hat noch gar nicht recht begonnen, da erklärt sie der sein Startelfdebut feiernde Lukas Kollnberger für beendet. In Minute 47 schießt er beim Versuch eines vertikalen Balles ins Mittelfeld einen Gegenspieler an. Der Ball landet natürlich genau vor den Sprintraketen Patrick Niederhubers, der alleine vor dem Neuhofen-Kasten erneut keine Probleme hat, einzuschießen. Zu allem Überfluss wird Lukas nur drei Minuten später wegen eines vermeintlichen Foulspiels mit Gelb/Rot des Feldes verwiesen und der anschließende Freistoß landet im Netz. Nach 50 Minuten steht es 4:1 für die fortan in Überzahl spielende Heimelf. Das Spiel scheint entschieden. Die Gäste kommen durch einen Traumfreistoß Thomas Berhubers kurz darauf aber wieder auf zwei Tore heran. Kronstorf spielt auch in Überzahl keinen Zauberfußball. Die schnellen Bälle in die Spitze stiften genug Verwirrung. Bei einem Konter nach 66 Minuten ist noch einmal Patrick Niederhuber zur Stelle. Dominik Landerl fixiert nach feiner Aktion über Bachi, Pepi und Simon den 5:3-Endstand.
Neuhofen stemmt sich auch danach beherzt gegen die Niederlage. An der Einstellung krankt es nicht. Die zum Ende der Partie hin gehäuft gespielten langen Bälle sind auch gar nicht schlecht. Wirklich gefährlich wird man aber auch in dieser Phase zu selten. Verloren ging die Partie in den Anfangsphasen beider Hälften. Individuelle Patzer und Unterlegenheit auf einzelnen Positionen gepaart mit hektischem, unkoordiniertem und fehlerhaftem Spiel nach vorne sowie zu großen Abständen zwischen den Mannschaftsteilen, die Zugriff bei Kronstorfer Umschaltversuchen unmöglich machten, führten zu einer schwachen Leistung, die sich keine Punkte verdienten. Gegen SC St. Valentin heißt es jetzt noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und den über weite Strecken recht gelungenen Herbstdurchgang auch erfolgreich abzuschließen. Über den Winter und in der langen Vorbereitung auf das Frühjahr hat man dann genug Zeit, um das eigene Spiel auf ein höheres Level zu bringen.
Eure Sportbrille
SC Kronstorf - Union Neuhofen (5:3)
Torschützen:
- 44' Jozsef Rompos
- 54' Thomas Berhuber
- 75' Dominik Landerl