Spielbericht Neuhofen - St. Valentin
No Hermes, no party! Acht Spiele machte der Neuzugang und Abwehrboss in dieser Saison, keines wurde verloren, sieben gewonnen. In vier der fünf Matches, in denen Max krankheits- oder verletzungsbedingt fehlte und ausgerechnet die Topteams als Gegner warteten, blieb man ohne Punkte, nur gegen Neuzeug erkämpfte man einen Sieg. Im letzten Spiel vor der Winterpause biss der Erfolgsgarant noch einmal die Zähne zusammen. Mit einem souveränen 5:2-Heimerfolg gelang der perfekte Saisonausklang. Ohne im Spielaufbau zu glänzen, ließ man gegen den Tabellenletzten nichts anbrennen. Die sichtlich höhere individuelle Qualität in den Reihen der Neuhofener setzte sich durch. Die Herbstausbeute von 25 Punkten ist das drittbeste Ergebnis der letzten 15 Bezirksliga-Jahre und Rang 3 der gerechte Lohn für eine erfolgreiche Hinrunde.
Gegen den SC St. Valentin, der erst fünf Zähler auf sein Konto buchen konnte, finden die Hintersteiner-Jungs wieder zum Spiel der ersten Herbstrunden: Hinten staubig, vorne eiskalt. Die für einen Tabellenletzten recht mutig und offensiv auftretenden Gäste halten die erste Viertelstunde völlig offen. In einem unkoordinierten Geplänkel dominieren Abspielfehler, nicht eine Torraumszene ist zu notieren. Dann die 16. Minute, als die Heimmannschaft mit dem ersten brauchbaren Angriff gleich in Führung geht. Dominik Landerl fängt einen Abschlag auf der Mittelauflage ab, spielt einen feinen Pass auf Jozsef Rompos, der Simon Kollnberger ins Spiel bringt. Simon darf sich drehen und von der Mitte wieder auf die linke Seite durchstecken, wo Dominik auf und davon ist, einen Stangler anbringt und Pepi mühelos vollendet. Die St. Valentiner Mannschaft und Betreuerbank reklamieren sehr heftig ein Vergehen gegen die Abseitsregel. Der von Neuhofen gestellte Linienrichter wird zur Zielscheibe des wütenden Protests. Dies wiederholt sich wenig später, als Neuhofen nach zig abgeblockten Schüssen im eigenen Strafraum zu einem tollen Konter ansetzt und der Ball über die Stationen Bachmair, Landerl und Aichmayr zum rechts aus abseitsverdächtiger Position durchbrechenden Christoph Kubicka kommt. Dessen Hereingabe kommt über Umwege erneut zum Goalgetter, der nur mehr einzuschieben braucht. Ob die Abseitsvorwürfe berechtigt sind, kann aus der Perspektive des Schreibers nicht beurteilt werden. Dass die wilden Reklamationen aber scheinbar System haben, sehr wohl. Schon vor diesen beiden Aufregern fordern Jürgen Schuh & Co. zwei Mal völlig hysterisch die Anwendung der Rückpassregel, als Querschläger in den Händen Stefan Oberleitners landen. Wer sich so wenig regelkundig zeigt oder den Schiedsrichter von Beginn an bewusst durch lautstarke Interventionen zu beeinflussen versucht oder sich auf der Suche nach Sündenböcken für die bevorstehende Niederlage als Opfer zu inszenieren versteht, ist wenig glaubwürdig bei anderen Reklamationen.
Nach einer Weile haben sich die Gemüter beruhigt und auch St. Valentin konzentriert sich wieder auf das Wesentliche. In der 30. Minute kommen sie auch zu ihrer ersten Torchance. Nach einem Eckball klärt Thomas Bachmair auf der Linie. In der 35. Minute folgt die zweite gute Gelegenheit, doch Stefan Oberleitner pariert einen Schuss aus kurzer Distanz nach Bachmair-Kerze mit einem tollen Reflex. Beide Chancen sind Geschenke der individuell patzenden Neuhofener. Kurz vor der Pause zeigen auch die Heimischen wieder Offensivdrang. Thomas Berhuber setzt Klaus Aichmayr ein, der das Spielgerät über die Abwehr bugsiert. Christoph Kubicka entwischt dem Kapitän der Gäste und verzieht alleine vor dem Tor nur knapp. In einer gemessen an Spielanteilen und Torchancen recht ausgeglichenen Partie führen die abgezockten Hausherren zur Pause mit 2:0.
So viel sich die Gäste auch für die zweite Halbzeit vorgenommen haben mögen, eine Minute nach Wiederanpfiff ist das Spiel endgültig entschieden. Ein fantastischer Angriff über Patrick Zeller und Simon Kollnberger veranlasst St. Valentin offensichtlich todesmutig wie wild herauszurutschen. Simon spielt einen perfekten Lochpass. Klaus zündet den Turbo und bedient an der Grundlinie angelangt den im Hinterhalt lauernden Christoph Kubicka, der aus zehn Metern zentral vor dem Gehäuse gekonnt in die lange Ecktasche vollstreckt. Nach 55 und 60 Minuten vergeben Dominik Landerl und Christoph Kubicka zwei weitere großartige Einschussgelegenheiten. Ihre Abschlüsse gehen über die Querlatte. In der 63. Minute ist es dann aber soweit. Die nun in Auflösung begriffenen Gäste schlucken Treffer Nummer 4. Kubi spielt einen galanten Lochpass auf Linksverteidiger Dominik Stockhammer, der den gerade erst eingewechselten Florian Schmickl mit einer perfekten Hereingabe zum 4:0 zwingt. Danach kommen die St. Valentiner zu einer, die Neuhofener zu zwei guten Möglichkeiten. Während auf der einen Seite Stefan zur Stelle ist, wird auf Neuhofener Seite ein Landerl-Abstauber nach Kollnberger-Kracher wegen Abseitsstellung aberkannt und ein Hintersteiner-Schuss von der Stange retourniert.
In der 82. Minute schnürt Jozsef Rompos seinen persönlichen Triplepack. Kubi legt auf der rechten Seite toll mit der Brust auf Simon ab, der mit einem Traumpass den eiskalten Stürmer ins 1 gegen 1 mit dem Torhüter schickt. Der Abschluss ist ungarische Formsache! Nach dem 5:0 schalten die Neuhofener aber zurück und kassieren noch zwei Gegentore, weil man einmal keinen Druck auf den Ballführenden aufbaut und den Gegner schön kombinieren lässt und sich einmal nach Rompos-Fehlpass auskontern lässt. Das war es! Neuhofen gewinnt 5:2. Auf den schwierigen Platzverhältnissen waren es nicht Spielaufbau und Spielkultur, sondern defensive Stabilität, vereinzelte, großartige Lösungen im letzten Drittel und außergewöhnliche Effektivität beim Vollenden dieser Aktionen, die überzeugten und den Sieg einbrachten. Nun hält man bei 25 Punkten und damit sechs mehr als im Winter des Vorjahres beziehungsweise einen mehr als in der gesamten letzten Saison, die in der Relegation endete. Da dieser Mannschaft auch im Frühjahr ein paar Körner zuzutrauen sind, scheint man nach der sommerlichen Aufrüstung mit dem Abstieg heuer wohl eher weniger zu tun zu haben. Schönen Winter!
Eure Sportbrille
Union Neuhofen - SC St. Valentin (5:2)
Torschützen:
- 16' Jozsef Rompos
- 18' Jozsef Rompos
- 54' Christoph Kubicka
- 75' Florian Schmickl
- 82' Jozsef Rompos