Spielbericht Neuhofen - Neuzeug
In Runde 10 hält sich Neuhofens Team mit dem ATSV Neuzeug einen direkten Konkurrenten im vorderen Tabellendrittel vom Leibe. In einer Partie, die sich eigentlich keine Tore verdient hat, reicht der Hintersteiner-Elf ein Geniestreich für drei Punkte. Christoph Kubicka schließt einen großartigen Angriff über Simon Kollnberger und Thomas Bachmair mit einem Strahl ins Kreuzeck recht humorlos ab. Bis auf eine brenzlige Situation hat das Heimteam keine Probleme, den Erfolg über die Zeit zu bringen. Damit ist man weiterhin das zweitbeste Team der Liga.
Die Ausgangslage vor dem Match erschien wenig rosig. Die schwache Leistung in der Vorwoche kreiste in so manchem Hinterstübchen. Die halbe Mannschaft lag unter der Woche krankheitsbedingt flach. An ein gemeinsames Training war nicht zu denken. Und nun die unangenehm kampfkräftigen, dynamischen Neuzeuger vor der Brust. Eine schlechte Kombination! Die in selber Formation wie gegen St. Florian 1b aufgebotene Elf stemmte sich jedoch von Beginn an in jeden Zweikampf und ließ den Gegner gar nicht erst merken, dass so manche Akkus nicht voll aufgeladen sind. Auf tiefem Geläuf verzichten beide Mannschaften geistesgegenwärtig auf waghalsige Flachpasskombination in der eigenen Hälfte. Die spielerische Qualität des Duells ist dem Rasen angemessen niedrig. Neuzeug zeigt unerwartet wenig Aggressivität und kann spielerisch keinen einzigen tauglichen Angriff vorweisen. Neuhofen hält körperlich über 90 Minuten voll mit, hat daher defensiv nur Probleme, wenn individuell Geschenke verteilt werden. Dies passiert in 90 Minuten drei Mal und bleibt glücklicherweise unbestraft. Neuhofen hat über die gesamte Spielzeit nur zwei lichte, kombinatorisch hochwertige Offensivmomente. Einer sitzt perfekt. Das ist der Sieg.
Im Detail schaut das dann so aus: Eine halbe Stunde lang meiden die Feldspieler die Strafräume gänzlich. Kopfballverlängerungen ins Nichts, die Suche nach dem zweiten Ball und intensive Zweikämpfe prägen das Aufeinandertreffen der beiden Top-5-Teams. Ziemlich exakt in der 30. Spielminute kommt dann Dominik Landerl zur ersten Großchance der Begegnung. Simon Kollnberger behauptet die Kugel vor der Abwehrreihe und steckt aus der Drehung ziemlich sexy auf den Turboflügel durch. Dieser ist auf und davon, entscheidet sich gegen den Querpass und schießt alleine vor Neuzeug-Schlussmann Patrick Stickler mit rechts knapp über das kurze Kreuzeck. Gut fünf Minuten später dann zwei dicke Einschussgelegenheiten für die Gäste: Zuerst rutscht Christoph Kubicka bei einem Angriffsversuch unglücklich auf dem Spielgerät aus, Neuzeug schaltet flott um, doch der Abschluss fällt ebenso schwach aus wie nur wenige Augenblicke später, als Patrick Zeller als beinahe letzter Mann übermütig den Ball vertändelt und Neuzeugs Safet Susic überhastet weit daneben feuert.
Nach torlosen 45 Minuten ändert auch die Pause wenig an der Spielanlage der beiden Mannschaften. Wie aus dem Nichts gelingt den Hausherren aber in der 56. Minute das Goldtor. In einem Anfall von Fußball kombinieren sich Simon Kollnberger und Thomas Bachmair wunderschön in den Strafraum: Simon steckt erneut traumhaft durch, Bachi legt ideal auf den einschussbereiten Kubi zurück. Der Kapitän macht es spannend, wartet auf zwei Gegenspieler, vernascht sie locker-flockig und donnert das Leder mit rechts unhaltbar in den Winkel. Vielleicht fünf Minuten später dann die letzte Schrecksekunde für die Neuhofener. Der eingewechselte Lukas Kollnberger rasiert einen zu klärenden Ball, Neuzeugs Angreifer Philipp Mayrpeter läuft alleine auf Stefan Oberleitner zu und versucht das hüpfende Rund über den herausgeeilten Keeper ins Eckige zu heben, doch der Versuch scheitert kläglich, weil Dominik Stockhammer in bester Verteidigermanier den Fehler seines Mitspielers ausbügelt und meterweise vor der Linie den Ball aus der Gefahrenzone bugsiert.
Weitere Versuche der Sierninger, die Schlussphase spannend zu gestalten, sind kaum erfolgreich. Neuhofen bringt den Sieg recht trocken über die Zeit, wird dabei jedoch nicht wirklich gefordert. Die Gastgeber feiern drei wohltuende Punkte gegen einen unmittelbaren Tabellennachbarn. Acht Zähler fehlen noch um die ominöse 30-Punkte-Marke zu sprengen und damit dem Klassenerhalt sehr nahe zu kommen. Drei Schlachten sind vor der Winterpause noch zu schlagen. Vom Spitzenteam Traun über die gefährlichen Aufsteiger aus Kronstorf bis zum Abstiegskandidaten St. Valentin ist alles dabei. Wenn der Einsatz weiter so hoch ist, kann gewiss noch der eine oder andere Punkt auf das Konto der Blau-Weißen wandern. Alsdann!
Eure Sportbrille
Union Neuhofen - ATSV Neuzeug (1:0)
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