Spielbericht Traun - Neuhofen
Am Samstagnachmittag kam es zum Aufeinandertreffen der HAKA Traun und der Union Neuhofen. Die achte Runde der Bezirksliga Ost versprach Hochspannung, da beide Mannschaften nach einem eher bescheidenen Start in die Saison, in den letzten Runden wieder in Tritt kamen und wichtige Siege feiern konnten. In einer kampfbetonten Partie gelang jedoch abermals gegen die Vorstädter kein Punktezuwachs. Auch die 1b Mannschaft verzeichnete einen rabenschwarzen Tag und trat ebenfalls ohne Erfolgserlebnis die Heimreise an.
1b mit verkorkster erster Hälfte
Bereits in der vierten Minute eröffnete Traun den Torreigen, welcher alleine bis zur Halbzeitpause in drei weiteren Toren der Hausherren mündete. Von Beginn an konnte man dem Kombinationsspiel des Gegners nur wenig entgegensetzen. Eigene Torchancen waren im ersten Durchgang nahezu nicht vorhanden und in Zweikämpfen konnte man sich viel zu selten durchsetzen. Das Bild änderte sich im zweiten Abschnitt des Spieles nur phasenweise, als der Treffer von Samuel Hahn Grund zur Hoffnung gab. In der Folge nutze man eine Schwächeperiode der Gastgeber zu inkonsequent aus, als „Comebacker“ Markus Pruckner mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze die Beschaffenheit der Querlatte testete und Peter Amatschek in Traun-Torhüter Demsa aus kurzer Distanz seinen Meister fand. Das 5:1 in der Nachspielzeit besiegelte den Endstand des Spiels, in dem man nur in der zweiten Halbzeit phasenweise an bereits gezeigte Leistungen erinnern konnte.
Kampfmannschaft mit Platzverweis und Elfmeter
Die Kampfmannschaft, bei der Routinier Klaus Aichmayr krankheitsbedingt absagen musste, begann in Traun mit einer umfunktionierten Dreierabwehrkette. Mit Thomas Berhuber kehrte eine wichtige Stammkraft nach überstandener Krankheit in die Startformation zurück. Der Rest der Mannschaft blieb nach dem Derbysieg der letzten Woche gleich.
Startaufstellung: Oberleitner (T), Berhuber (RV), Hermes (IV), Eisenhuber (LV), Holzmann (ZDM), Bachmair (RM) Kubicka (K/ZM), Stockhammer (ZM), Tanriverdi (LM), Zeller (ST), Kollnberger (ST)
Bereits zu Beginn wurde man von Traun regelrecht überrannt. Die Gastgeber standen hoch und konnten immer wieder vier bis fünf Spieler ins Angriffsdrittel schleusen. Da die Zuordnung nicht immer optimal war und man im Mittelfeld zu wenig kompakt stand, eröffneten sich immer wieder prekäre Situationen, die in höchster Not geklärt werden konnten. Als vermeintliche Lösung wurden hohe Bälle in Richtung des dynamischen Sturmduos Kollnberger-Zeller gespielt. Dieses Mittel stellte sich bereits im Laufe der ersten Halbzeit als wenig effektiv heraus, jedoch waren Atempausen in der Defensive heiß begehrt. Zwar strahlte man immer wieder durch Standards zumindest einen Hauch von Gefahr aus, doch echte Topchancen wie in den Wochen zuvor, ergaben sich nicht.
Nachdem Torhüter Stefan Oberleitner seine Mannen noch zwei Mal mit grandiosen Reflexen im Spiel hielt, war ein langer Ball in Minute 36 vermutlich spielentscheidend. Ein Befreiungsschlag der HAKA Traun überraschte die gesamte Hintermannschaft der Neuhofner. Abwehrchef Markus Hermes konnte in den Augen des umstrittenen Referees Steidl, den enteilenden Stürmer der Trauner nur regelwidrig stoppen. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß und bedachte Hermes zusätzlich noch mit dem roten Karton. Keeper Oberleitner konnte den Javorovic-Elfmeter noch an die Stange lenken, von dieser prallte das Spielgerät aber leider in die Maschen. In numerischer Unterzahl und in Anbetracht des Rückstandes, leistete man bis zur Pause vehementen Wiederstand, um die Vorentscheidung in Form eines 2:0 zu verhindern. Andreas Hintersteiner reagierte und veränderte das System der Mannschaft. Mit zwei klassischen Viererreihen hinter Solospitze Kollnberger gelang es nun besser, die Angriffe des Gegners zu neutralisieren. Eigene offensive Ambitionen wurden in Regel jedoch ebenfalls im Keim erstickt.
Die Charakteristik des Spieles änderte sich im zweiten Durchgang nur wenig. Traun verwaltete den Vorsprung geschickt und Neuhofen konnte nicht zwingend zulegen. Im Gegenteil, der Tabellenführer setzte seine schnellen Außenspieler immer wieder gefährlich in Szene, während Neuhofen sein Heil in hohen Bällen suchte. Da Traun in der Folge sehr fahrlässig im Abschluss agierte und es verabsäumte den Deckel frühzeitig drauf zu machen, indem man den ein oder anderen Hochkaräter sausen ließ, brandete in den letzten Minuten wegen diverser Standards vor dem Gehäuse von Schlussmann Asböck noch einmal Gefahr auf. Da Fortuna den Unionkickern an jenem prachtvollen Herbsttag nicht ausreichend gewogen war und es nicht gelang, zwingende Torchancen zu erarbeiten, wanderten erneut drei wichtige Punkte auf das Konto des Gegners, welcher sich nun an der Tabellenspitze etablierte.
Neuhofen steckt nach dem ersten Saisondrittel im tabellarischen Niemandsland. Auf Rang neun verweilend, blickt man mit drei Siegen, zwei Remis und drei Niederlagen auf eine ausgeglichene Bilanz. Mit 16 erzielten Toren kann man die drittstärkste Offensive der Liga vorweisen, hat zugleich aber auch nach Tabellenschlusslicht Saxen die zweitmeisten Gegentore kassiert. Überraschend ist, dass auch weitere Bezirksliga Urgesteine in dieser Saison noch nicht überzeugen konnten und auf der Stelle treten. In dieser unheimlich ausgeglichenen Liga ist es wichtig, so schnell wie möglich die 30 Punkte Marke zu überschreiten, um nicht vom Abstiegsgespenst heimgesucht zu werden.
Nun gilt es, die Köpfe nicht in den Sand zu stecken und sich in den folgenden drei Trainings konzentriert auf das nächste Heimspiel vorzubereiten. Die Hintersteiner-Elf wird alles daransetzen, am Samstag in der zehnten Runde der Bezirksliga Ost, die ungeschlagene Heimserie zu verlängern und den zweiten Anzug des Regionalligisten Vorwärts Steyr in die Schranken zu weisen.
Euer Johann Holzmüller
KAMPFMANNSCHAFT Torschützen: |
1B Mannschaft Torschützen:
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