Spielbericht Steyr - Neuhofen

Neuhofen entführt sechs Punkte aus Steyr!

Während die 1b-Mannschaft mit einer konzentrierten, ansprechenden Leistung einen 6:0 Kantersieg feiern konnte, gelang es der Kampfmannschaft endlich den ersten „Auswärts-Dreier“ der Saison einzufahren. In einem echten Thriller setzte sich der „Liga-Dino“ mit 4:3 durch, gleichzeitig gelang damit die Revanche für die böse 0:4 Klatsche im Frühjahr, welche allen Aufstiegsträumen den Garaus machte.

1b bejubelt 6:0 Kantersieg

Die 1b ging mit einigen Routiniers verstärkt in die Partie. Das Trainergespann Stadler-Strauß schickte eine schlagkräftige Mannschaft aufs Feld, die sich von Beginn an mehr Spielanteile erarbeitete. Vor allem über die rechte Seite konnte man dem Gegner immer wieder Schmerzen bereiten. Bereits in Minute elf gelang es Mahdi Ramezani sich zum ersten Mal in die Schützenliste einzutragen, indem er einen mustergültig getretenen Eckball wuchtig per Kopf ins Kreuzeck beförderte. Mit der Führung im Rücken ließ man Ball und Gegner laufen. Nach dem Pausentee zündete man ein regelrechtes Feuerwerk, so gelang es dem Gegner ganze fünf Treffer innerhalb von 25 Minuten einzuschenken. Rainer Gassenbauer, Stefan Strauß, abermals Mahdi Ramezani und David Wieland konnten ihre Leistung mit einem Sternchen versehen, ehe Christopher Grün mit seinem zweiten Saisontor in der 72. Minute den Endstand fixierte. Man bot über weite Strecken des Spiels eine sehr ansprechende und dominante Leistung, auf die man zurecht stolz sein kann!

Kollnberger-Hattrick in Halbzeit eins

Trainer Andreas Hintersteiner sah sich auf Grund von einigen Ausfällen wie so oft in dieser Saison gezwungen, seine Mannschaft personell zu verändern. Neben den krankheitsbedingten Ausfällen von Florian Eisenhuber und Dominik Stockhammer, fehlten Felix Dietinger und Markus Pruckner verletzt. Letzterer wird nach seinem Bänderriss wohl in dieser Woche wieder mit dem Laufen beginnen können. Ein willkommener Umstand, blickt man auf die kommenden schweren Aufgaben der nächsten Wochen. Neben Rochaden in der Startformation änderte Coach Hintersteiner auch das System und ließ mit einer Dreierkette auflaufen.

Startaufstellung: Oberleitner (T), Aichmayr (RV), Hermes (IV), Berhuber (LV), Zeller (ZDM), Holzmann (ZDM), Bachmair (RM), Kubicka (K/ZOM), Tanriverdi (LM), Sarcevic (ST), Kollnberger (ST)

Die Partie auf dem sehr holprigen Geläuf wurde von Schiedsrichter Gerhard Kriener geleitet. An den Seitenlinien wurde der Unparteiische von Michael Keta und Michael Auinger unterstützt. Die ersten Minuten standen im Zeichen des Abtastens, beide Mannschaften standen solide und vermieden Fehler im Passspiel. Wie so oft brauchte es einen hohen Ball auf Seiten der Neuhofner um zum Erfolg zu kommen. Eine perfekte Aichmayr-Flanke aus der halbrechten Position fand die Stirn des heransprintenden Simon Kollnberger. Steyr-Keeper Januzaj war beim ideal platzierten Flugkopfball des letztjährigen Torschützenkönigs machtlos. In der Folge ließ man den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren.

Vor allem die hohen diagonalen Bälle von Abwehrchef Max Hermes fanden mit nahezu chirurgischer Präzision die starken Außenspieler Tanriverdi und Bachmair. Leider verabsäumte es die Hintermannschaft der Gäste in der 24. Minute den starken Biticaj konsequent zu attackieren. Der Spielgestalter der Steyrer nutzte die Unachtsamkeit eiskalt aus und erzielte von der linken Strafraumecke einen Treffer der Marke „sehenswert“. Davon unbeeindruckt, konnte man in der Folge eine Rarität begutachten, ein Einwurf führte in der 26. Minute zur erneuten Führung für Neuhofen! Nachdem Thomas Bachmair den Ball von der Seite ins Spiel brachte, ließ Simon Kollnberger wie so oft an diesem Tag seine Gegenspieler alt aussehen und erzielte aus gut zwanzig Metern sein zweites Tor. Dass der Schuss aus der Drehung passierte und im Tormanneck detonierte, ist als „Tüpfelchen auf dem i“ anzumerken. Nur vier Minuten später schlug die personifizierte Torgefahr erneut zu, Simon Kollnberger vermochte einen Abpraller in eleganter Manier unter die Latte zu befördern. Dieser Treffer aus 16 Metern komplettierte den Hattrick innerhalb von 17 Minuten und ist als regelrechte Liebkosung für das Auge zu bezeichnen. Diese zunächst komfortable 3:1 Führung brachte man ohne grobe Schwierigkeiten in die Halbzeitpause.

Zitterpartie im zweiten Durchgang

Die zweiten 45 Minuten waren auf beiden Seiten gekennzeichnet von diversen Härteeinlagen, hohen Bällen und geringerer spielerischer Qualität. Schiedsrichter Kriener hatte alle Hände voll zu tun, um das Spiel in den Griff zu bekommen und traf in der Folge so manche kuriose Entscheidung. In der 57. Minute konnte Kevin Scherhammer die Hausherren mit einem Kopfball wieder in Schlagdistanz bringen. Diese Aktion wurde durch eine Unachtsamkeit in der Abwehrreihe begünstigt, als man es beim Freistoß verabsäumte, die hereinlaufenden gegnerischen Spieler ins Abseits zu stellen. Ein unbedrängter Kopfball und das 3:2 waren die Folgen des Biticaj-Freistoßes.

In der 73. Minute wiederholte sich dieses Szenario, allerdings auf der anderen Seite. Thomas Berhuber zirkelte einen Freistoß aus gut 35 Metern in Richtung zweite Stange, wo die Flanke mit Markus Hermes einen Abnehmer fand und eben jener das Spielgerät ohne größere Mühe im Gehäuse unterbrachte. Über das zwischenzeitliche 4:2 aus Sicht der Gäste konnte man sich nur kurz freuen, da nur drei Minuten später ein hoher Ball im eigenen Sechzehner sehr unglücklich an die Hand von Patrick Zeller sprang. Der Unparteiische zögerte nicht und entschied auf Strafstoß. Eine durchaus vertretbare, wenn auch sehr harte Entscheidung, da man dem Mittelfeldspieler weder Absicht, noch eine aktive Bewegung zum Ball nachsagen kann. Bashkim Biticaj trat an und verwertete sicher zum erneuten Anschlusstreffer. Die Nummer zehn der Steyrer erzielte seinen zweiten Treffer in dieser Partie. Keeper Stefan Oberleitner war an allen drei Gegentoren schuldlos und rief eine konzentrierte Leistung ab.

Die Heimmannschaft investierte in der Folge mehr und drückte auf den Ausgleich. Fortan waren aber eher Härteeinlagen zu verzeichnen. Torschütze Kevin Scherhammer stieß Thomas Bachmair zu Boden, worauf Schiedsrichter Kriener zur Überraschung vieler Zuseher eine Unsportlichkeit und keine Tätlichkeit ausmachte und nur den gelben anstatt des roten Kartons zückte. Ebenso verwundert war man in der 84. Minute, als der eingewechselte Stefan Steindl auf und davon war, der Keeper der Heimischen ihn außerhalb des Strafraums als letzter Mann zu Fall brachte und Kriener wieder Gnade vor Recht ergehen ließ und Januzaj mit der gelben Karte bedachte. Bewegung Steyr konnte nicht mehr bedeutend zusetzen und so wanderten drei immens wichtige Punkte auf das Konto der Neuhofner.

Ein Sieg, der wie Balsam auf der geschundenen Fußballerseele wirkt. Vor allem in Voraussicht auf das bevorstehende Heimderby gegen die Union Schiedlberg diesen Samstag, ist es gut zu sehen, dass man rechtzeitig wieder Tugenden an den Tag legen konnte, welche die Mannschaft um Kapitän Kubicka in den letzten beiden Saisonen so stark machte. Aus einer geschlossen guten Mannschaftsleistung ist vor allem Simon Kollnberger herauszuheben, der wie schon so oft den Unterschied ausmachte und im sechsten Saisonspiel seine Saisontore vier, fünf und sechs erzielte.

Euer Johann Holzmüller

♦ Fotos zum Spiel

♦ Bericht auf Ligaportal.at

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