Spielbericht Neuhofen - Ansfelden
Eine blau-weiße Machtdemonstration! Neuhofen lässt Ansfelden nicht den Funken einer Chance. In einem völlig unaufgeregt geführten Derby bestimmt die Hintersteiner-Elf über 90 Minuten das Spielgeschehen und bringt sich einzig durch zunächst mangelhafte Chancenverwertung unter Zugzwang. Während die Hausherren neben einigen Halbchancen fünf, sechs Riesenchancen auslassen, kommt die Gästemannschaft überhaupt nur dreimal in die Nähe des Neuhofener Heiligtums, muss Stefan Oberleitner nur ein einziges Mal sein Können aufzeigen.
Die Heimmannschaft ist von Beginn an feldüberlegen. Wirklich produktive Spielzüge lassen zunächst noch auf sich warten. Zwischen der 10. und 20. Spielminute erarbeitet man sich allerdings drei gute Halbchancen. Zuerst kann Tormann Lüftner einen Stangler erst im Nachfassen bändigen. Dann schließt Simon Kollnberger nach feinem Hermes-Zuspiel zu früh ab. Sein strammer Schuss fällt zu unplatziert aus. Leichte Beute für die Nummer 1 des Aufsteigers! Die beste der drei frühen Möglichkeiten findet erneut Simon vor, der nach perfekter Landerl-Flanke völlig frei zum Kopfball kommt, dem Spielgerät aber zu wenig Richtung mitgibt und dem Ansfelden-Schlussmann eine leichte Fangübung beschert. Wenig später der erste Warnschuss der Gäste, doch Stefan dreht den abgefälschten Versuch aus zirka 18 Metern über die Latte. Easy!
Nach einer halben Stunde dann die erste Großchance der Begegnung. Eine Traumaktion über Thomas Berhuber, Bernd Steindl und Christoph Kubicka führt zu einem scharfen Stanglpass von Simon Kollnberger, den Dominik Landerl aus maximal einem Meter Entfernung über die Latte bugsiert. Nur Augenblicke später macht es sein Kollege in der offensiven Mittelfeldachse Klaus Aichmayr nicht besser. Nachdem er sich geschickt durchgesetzt hat, scheitert er alleine auf das Gehäuse zulaufend am Gästehandschuh. Dass man diese Chancenvernichtung noch toppen kann, beweist der noch nicht völlig fitte Jozsef Rompos, als er nach einem Missverständnis zwischen dem Tormann und einem Innenverteidiger per Kopf das leere Tor nicht trifft. Kurz vor der Pause rächt sich diese Schludrigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse fast vor dem eigenen: Ein katastrophaler Einwurf Bernd Steindls ermöglicht schnelles Umschaltspiel der Gäste, der abgefälschte Abschluss geht knapp neben das Heimtor. So bleibt es bei dem für Ansfelden schmeichelhaften torlosen Halbzeitergebnis.
Die Gäste sind es aber die nach dem Seitenwechsel die erste Chance vorfinden. Ein Offensivspieler feuert aus knapp 20 Metern einen feinen Halbvolley ab, der nur knapp an der Kreuzecke vorbeischrammt. Es sollte ihr letzter gefährlicher Moment des Matches sein. Fortan tritt nur mehr Neuhofens Offensive in Aktion. Nachdem Dominik nach zirka 50 Minuten in aussichtsreicher Position an einem Heberversuch scheitert, führt der nächste Ball über die Abwehr zum erwünschten Resultat. Thomas Bachmair spielt einen Schneeball in den Strafraum, Kubi gibt diesen nicht auf und wagt sich auf Höhe des Elfmeterpunktes in den ungleichen Luftkampf mit dem mit Fäustlingen bewaffneten Kontrahenten, Ansfeldens Tormann ist der Wucht des Neuhofeners nicht gewachsen und hofft auf einen günstigen Schiedsrichterentscheid. Dieser bleibt – aus meiner hervorragenden Sicht völlig zurecht – aus, der Ball geht in Richtung Tor, wo sich Pepi Rompos artig bedankt und zum hochverdienten 1:0 einnickt. 52 Minuten sind gespielt.
Es mag verwegen klingen, doch der eine Treffer reicht zur eigentlichen Entscheidung, zu harmlos agiert der Gegner an diesem Tag. Ein Aufbäumen scheint zu keinem Zeitpunkt denkbar. Gefahrenherd Nummer 1 Sebastian Nuspl verbringt 90 Minuten im Neuhofener Gefrierfach namens Innenverteidigung. Komplett kaltgestellt kommt er nicht zu einer Chance, was die Gefährlichkeit der Gäste doch drastisch minimiert. Zudem zeigt sich Neuhofens Elf erneut sehr ballsicher und in der Angriffsreihe unfassbar giftig. Immer wieder verschärfen die Gastgeber plötzlich das Tempo und setzen sich äußerst leicht über die Abwehr der Ansfeldener hinweg. In der 63. Minute muss Jozsef auf 2:0 stellen, doch nach Kubicka-Flanke und Landerl-Kopfballvorlage verzieht er aus drei Metern. Keine fünf Minuten später lässt Simon zwei Bewacher stehen und bombt aus 20 Metern an die Stange.
Erst in der Schlussphase zeigt man sich effektiver. Die letzten drei Einschussmöglichkeiten werden allesamt verwertet und markieren einen schlussendlich doch noch verdient hoch ausgefallenen Heimtriumph. In der 70. Minute reicht ein simpler Einwurf, um die Innenverteidigung der Gäste zu entblößen, Pepi steht nach einer Pirouette alleine vor dem Tor, spielt den Ball zur Mitte und dort wird Simon von einem um Rettung bemühten Unglücksraben zielgenau angeschossen, sodass die Kugel in den Maschen landet. Wie wichtig es für einen Stürmer ist, richtig zu stehen, zeigt sich da doch recht eindrücklich. In der 83. Minute dann der große Auftritt des eingewechselten Comeback-Spielers Dominik Stockhammer, der einen Konter per Lattenpendler versenkt. Dem geht ein fantastischer Angriff voraus. Simon sichert einen Befreiungsschlag unter Bedrängnis mit der Ferse und Bachi sowie erneut Simon spielen die 3 gegen 2-Situation mustergültig fertig. Von Ansfelden kommt gar nichts mehr. Ganz im Gegenteil liefert ein Verteidiger eine Slapstick-Einlage, als er in der Nachspielzeit den zweiten Tagestreffer von Simon Kollnberger ermöglicht. Er lässt einen Ausschuss einfach durch, Simon zieht alleine gen Tor, verstolpert beinahe, trifft am Ende aber genial mit einem Kopfballheber. Mit dem zweiten Doppelpack binnen einer Woche fixiert er den 4:0-Endstand, mit dem sich die Mannschaft im Spitzenfeld einzementiert. Am kommenden Spieltag reist man nach Dietach, um gegen das Ex-Team von Andi Hintersteiner die Makellosigkeit auf fremdem Terrain zu verteidigen.
Eure Sportbrille
Union Neuhofen - Union Ansfelden (4:0)
Torschützen:
- 52' Jozsef Rompos
- 70' Simon Kollnberger
- 83' Dominik Stockhammer
- 91' Simon Kollnberger