Spielbericht Losenstein - Neuhofen

SV Losenstein - Union Neuhofen Die Generalprobe für das Derby ist missglückt. Das erneut stark ersatzgeschwächte Neuhofen verliert in Losenstein sang- und klanglos mit 1:3 und schafft es in keiner Phase des Spiels, den keineswegs groß aufspielenden Gastgeber zu kontrollieren. Einer katastrophalen ersten Spielhälfte auf Seiten der Kremstaler folgt eine relativ ausgeglichene, in der man allerdings viel zu selten zwingend werden kann, um doch noch Zählbares mit nach Hause nehmen zu können.

Zu den Langzeitverletzten Dominik Stockhammer, Markus Leblhuber und Markus Pruckner gesellen sich Thomas Berhuber und Dominik Herzog, dazu fehlt Thomas Bachmair gelbgesperrt und ist Sinan Tanriverdi verhindert. Das gipfelt darin, dass kein einziger ausgerasteter Spieler auf der Bank Platz nimmt, da alle fünf Ersatzspieler zuvor in der 1B – das Gros davon sogar 90 Minuten – mitgewirkt haben. Alles andere als gute Voraussetzungen, wobei trotzdem immer noch eine durchaus schlagkräftige Startelf herausschaut, kehrt doch mit Simon Kollnberger ein immens wichtiger Spieler auf den Platz zurück.

Doch bereits nach sechs Minuten laufen die Blau-Weißen einem Rückstand hinterher. Eine Freistoßflanke köpft Kapitän Michael Niederhofer zum 1:0 in die Maschen. Es sind vor allem die Standardsituationen, die Neuhofen in den letzten Wochen immer wieder vor große Probleme stellen. Nur wenige Minuten später kann Stefan Oberleitner einen gut angetragenen Schuss von Lukas Templ parieren. Auf der Gegenseite kommen die Gäste nach knappen 20 Minuten erstmals gefährlich vors Tor, bei einer Kopfballablage von Simon Kollnberger kommt Sturmpartner Rene Gumplmayr einen Schritt zu spät. In der 26. Spielminute muss Stefan Oberleitner erneut hinter sich greifen, nachdem Daniel Klausberger eine Freistoßflanke direkt abnimmt und die 2:0-Führung des Tabellennachbarn markiert. Nach einem Foul von Alexander Steinkellner im Sechzehner zeigt der Unparteiische auf den Punkt, jedoch schafft es Gästekeeper Oberleitner im zweiten Spiel in Folge einen Elfmeter zu bändigen und macht Lukas Templ‘s Riesenchance auf das 3:0 zunichte. Losenstein kommt dem 3:0 erneut sehr nahe als sich Martin Gröbl im Laufduell gegen Felix Dietinger durchsetzt, Stefan Oberleitner umkurvt, Felix dann aber den Ball zur Ecke klären kann. Bei dieser fehlt in Neuhofen’s Hintermannschaft die Zuordnung, Losenstein erzwingt einen weiteren Eckball. Dieser bringt dann aber endgültig das 3:0. Stefan kommt heraus, bringt den Ball aber nicht weit genug weg, der Nachschuss vom Sechzehner wird geblockt, landet aber bei Kapitän Michael Niederhofer, dem es infolge dessen ein Leichtes ist, seinen Doppelpack zu schnüren. Doch kurz vor dem Pausenpfiff gelingt den Gästen der sehenswerte Anschlusstreffer, der doch nochmals Hoffnung aufkommen lässt. Sercan Kara’s Schuss bugsiert Andi Holzmann verkehrt zum Tor stehend mit der Ferse ins Netz zum 3:1-Pausenstand.

Aus der Kabine kommen die Gäste personell unverändert, jedoch agiert Andi Holzmann nun als Stürmer, Simon Kollnberger wird ins Mittelfeld zurückgezogen. Die Kremstaler haben nun mehr Kontrolle über das Spiel und kommen zwischen Minute 50 und 60 dreimal dem gegnerischen Tor näher, allerdings schießt Kapitän Klaus Aichmayr aus relativ aussichtsreicher Position dem Goalie in die Hände, ein Kollnberger-Weitschuss geht knapp über das Tor und ein ebenfalls von Simon getretener Freistoß wird gehalten. Wirklich zwingend wird danach allerdings keine der beiden Mannschaften mehr, es entwickelt eine sehr maue Schlussphase, in der sich Losenstein aufs Verteidigen und Kontern beschränkt, Neuhofen sein Müh und Not damit hat, Chancen zu kreieren. Somit bleibt es bei der 1:3-Niederlage, mit der man auf Platz 11 abrutscht.

Für das Derby gegen Allhaming am Pfingstsamstag wäre so eine Leistung definitiv zu wenig. Unsere Nachbarn kommen als klarer Favorit nach Neuhofen, alles andere als ein Sieg ist für sie eine Enttäuschung und ein herber Rückschlag im Aufstiegskampf. Ein Derbysieg würde jedoch in Neuhofen einige Wunden heilen und wäre Balsam auf der im Frühjahr so geschundenen Fußballseele. Und schenkt man einer viel verbreiteten Floskel Glauben, so stehen die Chancen ja nicht einmal so schlecht, denn: „Ein Derby hat eigene Gesetze“

Euer Schmierfink