Spielbericht Wolfern

Union Neuhofen, Simon Kollnberger

Der erste Sieger der neuen Spielzeit in der Bezirksliga Ost heißt Union Neuhofen. Vor prall gefüllter Tribüne im Franz-Schiefermair-Stadion setzt sich die Heimelf in einem fairen, ausgeglichenen Mariä-Himmelfahrts-Schlagabtausch knapp mit 2:1 gegen Aufsteiger Union Wolfern durch.

Beide Teams agieren defensiv gut organisiert, offensiv aber noch ohne den letzten Feinschliff. Kurz vor der Pause klingelt es in beiden Kästen nach Freistößen. Ist der direkt verwandelte von Wolferns Starspieler Martin Sulzner durchaus als haltbar einzustufen, findet der von Neuhofens Neuzugang Alexander Steinkellner getretene Flankenball erst durch eine Wolferner Kopfballverlängerung den Weg ins Wolferner Heiligtum. Nach einer Drangperiode mit zwei, drei guten Torchancen der Neuhofener fällt folgerichtig Mitte des zweiten Durchgangs der zu diesem Zeitpunkt verdiente Führungstreffer durch Thomas Bachmair. Weil Wolfern anschließend ihrerseits zwei, drei gute Einschussgelegenheiten ungenützt lässt, feiern die Gastgeber wichtige drei Punkte zum Saisonauftakt.

Beide Teams starten vorsichtig und um defensive Ordnung bedacht. Von den zahlreichen Auswärtsfans nach vorne gepeitscht sind es die Wolferner die anfangs einen Tick mehr Offensivdrang versprühen. Teils sehr gefällig lässt man das Leder in den eigenen Reihen zirkulieren. Zu ordentlichem Raumgewinn, geschweige denn Präsenz in den Gefahrenbereichen des Spielfelds reicht es aber in Halbzeit 1 kaum bis nie. So sind die einzigen Tormöglichkeiten der Gäste in Halbzeit 1 Fernschüsse, die bis auf einen Versuch von Martin Sulzner, der mittig knapp über die Latte zischt, harmlos ausfallen. Die Gastgeber bemühen sich ebenfalls um geordneten Spielaufbau, kaum einmal gelingt es jedoch die Offensivkräfte vorteilhaft zu inszenieren. Die einzig nennenswerte Torchance in der Anfangsphase resultiert aus einem Eckball, den Thomas Bachmair per Kopf an die Stange lenkt. Da aus dem Spiel wenig geht, müssen Standards auf die Sprünge helfen. Den Anfang macht in Minute 41 mit Martin Sulzner das Um-und-Auf der Wolferner Offensive. Er düpiert mit einem direkten Freistoß in die Tormannecke den sichtbehinderten Schlussmann der Neuhofener Stefan Oberleitner. Noch vor dem Seitenwechsel gelingt den Neuhofenern aber der sehr wichtige Ausgleich. Die Freistoßflanke Alex Steinkellners fälscht ein Wolferner Verteidiger unglücklich und unhaltbar ins eigene Gehäuse ab (45‘).

Nach systemischen Umstellungen in der Pause erarbeitet sich die Heimmannschaft fortan ein deutliches Übergewicht und kommt zu zwei, drei hochwertigen Torchancen. Zwei Kunstschüsse infolge von Standardsituationen von Thomas Berhuber und Elvis Polic schrammen nur knapp am langen Kreuzeck vorbei und nach idealem Zuspiel von Alex scheitert Elvis alleine vor Wolfern-Goalie Pepi Eder. Die Belohnung für diese starke Phase folgt dann nach 67 Minuten, als nach einem Ballgewinn auf der Mittelauflage durch Alex ein perfekter Konter lanciert wird: Per Traumlochpass von Simon Kollnberger perfekt bedient, zieht Thomas Bachmair alleine in den Strafraum, wähnt den Wolferner Keeper zu weit vor seinem Kasten postiert und überlupft diesen meisterhaft zur verdienten Führung. Ein tolles Tor!

In den folgenden 25 Minuten kommt der Aufsteiger noch einmal auf und erspielt sich zwei, drei gute Ausgleichschancen, doch ein Kopfball Manuel Märkingers klatscht nur an die Oberkante des Torgestänges und Stefan Oberleitner bügelt seinen Fehler beim Gegentreffer mit zwei starken Paraden aus, hält den Sieg fest. Der unwiderstehliche Sturmlauf in der Schlussphase bleibt aus, Neuhofen bringt den knappen Vorsprung über die Zeit und schimpft sich zumindest eine Nacht erster Tabellenführer.

Aufgrund der ohnehin kurzen Sommervorbereitung, die durch Urlaube, Verletzungen und Bundesheerverpflichtungen weiter zerfranst wurde, war für die erste Runde keine perfekt eingespielte Mannschaft zu erwarten. Als Gegner empfing man zudem eine bestens geölte Wolferner Maschine, die seit zwei Jahren kaum einmal ins Stocken geraten ist und zwei Meistertitel in Serie einfuhr. Nichtsdestotrotz nominierte das Neuhofener Trainerteam Dietinger-Gassenbauer eine starke Elf, die die taktischen Vorgaben durchaus selbstbewusst umzusetzen versuchte. Dass nicht alles gelang und manches während des Spiels korrigiert werden musste, braucht nicht weiter verwundern. Mit dem Gezeigten darf man keineswegs unzufrieden sein. Und drei Punkte sind drei Punkte!

Eure Sportbrille.